Unsere Angst hat große Macht, die es zu durchbrechen gilt. Sie kann ganz vielfältig sein:

 

  • Angst vor dem Alleinsein

  • Angst vor Ablehnung

  • Angst vor Auseinandersetzungen

  • Angst vor Veränderung

  • Angst vor dem Leben

  • Angst vor dem Tod

 

Man könnte diese Liste endlos fortführen. Meiner Erfahrung nach, durchleben wir alle Ängste irgendwann, und da ist die Grundhaltung zum Leben an sich von enormer Wichtigkeit. So, wie das Wasserglas entweder halb voll oder halb leer ist, so nehmen wir unsere Ängste auch wahr. Entweder total überwältigend und alles vernichtend oder als ein Zustand, der nicht das ganze Leben andauern wird, als eine Phase, auf die eine andere Phase folgt und tausend Möglichkeiten bereit hält.

 

Die Angst vor Ablehnung ist uns allen spätestens bekannt aus dem Teenager-Alter, gehörte man keiner Clique an, war man eher ein „Nerd“, ein Außenseiter. Da ich nicht gern zur Schule gegangen bin, habe ich an diese Zeit wenig Erinnerungen, aber Angst vor Ablehnung, nicht dazuzugehören, das Gefühl ist mir in anderen Lebensabschnitten oder Bereichen durchaus begegnet. Angst vor Ablehnung ist in therapeutischen Sitzungen wohl eines der häufigsten Probleme, denen die Therapeuten dann gegenüberstehen. Da wird dann in der Kindheit herumgewühlt und Erklärungen für dieses und jenes Verhalten gesucht.  Mich persönlich haben solche „Erkenntnisse“ nicht wirklich weitergebracht, für eine Reflektion, wie lange so eine Angst einen schon beherrscht, war es vielleicht nützlich, aber bringt mich das jetzt in diesem Moment voran?

 

Aber was macht diese Zuversicht, dass alles nur eine „Phase“ ist, die auf eine „andere Phase“ folgt? Ist es das viel umworbene URVERTRAUEN ? Es gibt unzählige Workshops und Seminare, sein verlorengegangenes Urvertrauen wieder zu erlangen.

Und warum ist es so vielen Menschen abhanden gekommen? Als Erklärung halten oft die Eltern her, die, von ihren eigenen Eltern nicht geliebt, eben diese Liebe, die für das Urvertrauen nötig ist, nicht an ihre eigenen Kinder weitergeben konnten. Aber ist das so einfach? Und dann würde es ja bedeuten, dass jemand anderes für mein „Seelenheil“ verantwortlich wäre und ich nichts daran ändern könnte. Sich angenommen und richtig zu fühlen ist erst einmal die eigene Verantwortung. Sich selbst wertschätzen und sich auch bedeutend für die Gemeinschaft zu fühlen, das ist unsere eigene Aufgabe wenn wir erwachsen werden. Und da können wir nicht sagen, dass wir das als Kind ja auch nie gelernt haben. Als gesunder Erwachsener haben wir die Pflicht, das für uns selbst zu übernehmen.

 

Was ist nun auf der anderen Seite der Angst?

Tausend Möglichkeiten…nicht alle schön, aber die meisten. Wer schon mal durch seine Angst hindurchgegangen ist, kennt dieses Gefühl, gewachsen zu sein.