Es ist ja eigentlich alles Klang…um uns herum. Ein ganz besonders schönes Ritual ist es, mit Klang den Tag ausklingen zu lassen. Dann ist noch Zeit, um den Tag Revue passieren zu lassen, für alles dankbar zu sein, was schön war und versöhnlich zu sein mit all den kleinen Dingen, die nicht so gut liefen. Was bei so einer Reflektion ganz deutlich wird:
es überwiegen die schönen Dinge, und das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen. Es bedarf ein wenig des Umdenkens, wir schauen immer zuerst auf die negativen Dinge. Sie sind es auch, die in Erinnerung bleiben; die schönen Dinge des Tages muss man mühsam erarbeiten, zurück ins Gedächtnis holen.

Der Klang kann uns diese fehlende Achtsamkeit schenken, einfach indem wir die Schale anklingen oder wie bei mir zu Hause den Gong. Mein Gong steht seit meiner Praxisauflösung im Schlafzimmer. Sehr dekorativ und imposant steht er da und allein seine bloße Anwesenheit ist schon eine Erinnerung für mich, dankbar zu sein, für alles, was so am Tag sein durfte. Ihn dann zusätzlich noch anzuspielen, das ist einfach wunderbar. Mittlerweile spielt mein Mann auch sehr gern den Gong an, das ist für mich immer besonders schön, wie ein kleines „Minikonzert“, komme ich doch zum reinen Hören eher selten in den Genuss. Meine Klangschalen habe ich im ganzen Haus verteilt, immer mit einem Schlegel versehen, um ständig bereit zu sein, den Klang im Haus zu verteilen. Das ist besonders am Abend schön, wenn das Licht weniger wird, womöglich Kerzen an sind und vielleicht ein Räucherstäbchen seinen Duft verbreitet. In unserem hektischen Alltag nehmen wir uns viel zu wenig Zeit für solche Dinge. Übrigens, Räucherstäbchen sind nicht nur für die dunkle, kalte Jahreszeit gedacht; im Sommer habe ich oft ein oder zwei Räucherstäbchen auf der Terrasse an, das ist auch ein Duftgenuss. In unseren Südostasienreisen haben wir das vielerorts und in sehr verschiedenen Ländern kennen und lieben gelernt.

Diese beiden Sinne, das Hören und das Riechen wieder bewusst wahrzunehmen und unsere visuell geprägte, hektische Welt zumindest in den eigenen vier Wänden für eine gewisse Zeit auszusperren, das ist eine wunderbare Art, den Tag ausklingen zu lassen.