Als ich neulich das Buch“ achtsam sprechen, achtsam zuhören“ von Thich Nhat Hanh mal wieder gelesen habe, wurde mir auf einfache Weise klar, dass für eine gute Kommunikation sehr viel mehr gehört, als die selbe Sprache zu sprechen. Es geht um das gewahr sein im Augenblick. Oft sind wir mit unseren Gedanken voraus, zwar in einem Gespräch, jedoch im Kopf schon bei der darauffolgenden Sache. Da unser Alltag so vollgepackt ist mit Aufgaben, die erledigt werden müssen, versuchen wir das vermeintliche Chaos zu ordnen, zu strukturieren. Es gibt wenig Menschen, die wirklich „multitasking“ erfolgreich praktizieren. Viele glauben zwar, dass sie es können, doch wenn man mit diesen Menschen eine Unterhaltung beginnt, merkt man recht schnell, dass die Gedanken des Gegenübers sich gerade woanders befinden. Ich selbst ertappe mich auch dabei, obwohl ich von mir behaupten würde, eben KEIN multitasking-Mensch zu sein.

Ein großer Faktor scheint mir die fehlende Zeit zu sein. Wir glauben, dass wir zu wenig Zeit zur Verfügung hätten, und dieser Mangel an Zeit muss wenigstens gut und für uns sinnvoll ausgeschöpft werden. Wenn wir ehrlich sind, nehmen wir uns häufig viel zu viel vor in einem Zeitrahmen, der nicht annähernd dafür passen würde. Das Ergebnis liegt auf der Hand:

Entweder werden einige Dinge auf unserer Liste mit weniger Achtsamkeit begangen oder am Ende des Tages bemerken wir schmerzlich, dass die Liste nicht vollständig abgearbeitet wurde.

 

Weniger ist mehr

 

Diese Erkenntnis hat einen ganz neuen Lebensstil kreiert: den Minimalismus. Je weniger ich habe, um so mehr Zeit habe ich, mich um meine wenigen Dinge zu kümmern. Im Arbeitsleben sieht die Sache ganz anders aus. Hier erlebe ich selbst, aber auch aus Gesprächen mit anderen erfahre ich, dass der Arbeitsalltag immer mehr aus allen Nähten platzt. Die Arbeitszeit bleibt gleich, die Aufgaben wachsen.

Wir werden unseren Arbeitsalltag nicht schlagartig ändern können; auch liegt die Aufgabenvielfältigkeit meist nicht in unseren Händen.

Sich öfter eine kleine Auszeit zugestehen, die Achtsamkeit mit sich selbst zu üben wäre ein erster Schritt.

Wie in seinem Buch beschrieben:

 

Einatmend weiß ich, dass ich einatme. Ausatmend weiß ich, dass ich ausatme.

 

Den Impuls hierfür findest du hier