Das Meer übt schon eine ganz besondere Magie auf uns Menschen aus. Keiner weiß, woher diese Magie stammt, und dennoch ist jedem klar, wenn man vom Meer erzählt, dann ist da ein ganz besonderer Klang in der Stimme, vielleicht leuchten die Augen auch etwas mehr als sonst. Die Geschichten, die mit Schiffbruch und Verwüstung einhergehen, bleiben Gott sei Dank nicht lang in Erinnerung. Auch meine schönsten Erinnerungen haben fast alle mit dem Meer zu tun; und das nicht erst, seit wir auf den Geschmack nach Kreuzfahrten gekommen sind. Das Meer beruhigt, auch wenn es, wenn man es betrachtet alles andere als ruhig daherkommt. Ein stetiger Prozess von Kommen und Gehen der Wellen am Strand; Wasser ist halt ganz selten still und am Meer nun schon so gar nicht. Vielleicht ist es das monotone Rauschen der Wellen, das die Ohren beruhigt. Gleiches gilt vielleicht für die Unruhe der Wellen für die Augen. What ever.
Bei mir funktioniert es jedenfalls prächtig!
Am Meer kann man seinen Gedanken nachhängen, bekommt hier und da einen anderen Blickwinkel auf eine Sache, die eine Lösung für ein Problem greifbarer macht. Es sind die vielen Eindrücke gleichzeitig, die außer Frage gestellt sind, niemand regt sich über kreischende Möwen, über zu viel Wind, über das Grollen der Wellen auf, es gehört genau hierher und beruhigt; es ist der Normalzustand. In dieser Umgebung gelingt es sehr schnell in einen meditativen Zustand zu geraten, was wiederum sehr gut für das eigene Seelenheil ist. Wann gelingt das schon im normalen Alltag? Wer hat einen Job, eine Arbeit, in der man die Seele baumeln lassen kann? Und wenn man nicht mehr arbeitet, holen einen andere Dinge ins reale Leben zurück; die Oma, die versorgt werden muss, die Kinder, die Nachbarn und und und.
Am Meer wird NICHTS von uns verlangt, wir müssen nur anwesend sein, und das manchmal nur körperlich; alles andere kommt von ganz allein.
Manchmal erscheint es mir, als trüge der Wind meine Sorgen auf`s Meer, das monotone Rauschen des Meeres flüstert mir ins Ohr: Mach dir keine Sorgen, es wird sich alles finden…
Und dann ist da ja noch der Aspekt, dass wir schließlich aus dem Meer gekommen sind, vor tausend Milliarden Jahren und ins Meer zurückgehen, irgendwann, wenn unsere Zeit gekommen ist. Ich werde das buchstäblich machen; meine Asche soll im Meer versenkt werden. Aber bis dahin ist hoffentlich noch ganz viel Zeit, in der ich tausende von wunderschönen Stunden am Meer verbringen darf 😉