Es ist so eine Sache mit dem „Zulassen“…..
Ich hatte einen sehr schönen Spruch in den sozialen Medien gefunden, ihn „neu eingekleidet“ und „ge-reposted“.
Du musst nicht lernen mehr auszuhalten, Du musst lernen, nicht mehr alles zuzulassen.
Er beschreibt unser Dilemma mit den eigenen Grenzen. Die Welt um uns herum wird immer schneller, im Umkehrschluss müssten wir auch immer schneller werden, um mithalten zu können….eigentlich.
Das „Schneller“ wäre ja gleichzusetzen mit „mehr aushalten“. Wenn die Welt mehr zu bieten hat, müssten wir mehr davon aushalten können. Ich stelle mir gerade ein Hamsterrad vor. Wie viele von euch hatte auch ich einen Hamster, gefühlt im letzten Jahrhundert. Er hieß „Pille“ und war ein djungarischer Zwerghamster. Auch er hatte so ein Rad in seinem Käfig. Man simuliert mit diesem Rad im Käfig die nächtlichen „Spaziergänge“ des Tieres. Eine Illusion, dass es sich doch nicht um Gefangenschaft handelt.
Ganz ähnlich verhält es sich mit mit dem „Mehr Aushalten müssen“. Man gibt sich der Illusion hin, alles im Griff zu haben, alles managen zu können, sofern man eben aushält; den Termindruck, den Stau zur Arbeit, die Fülle in der U-Bahn, das sind ja Dinge, die nicht so ohne Weiteres abgestellt werden können, häufig ist Umzug, Arbeitsplatzwechsel etc. keine Option.
Wo wir aber sehr wohl etwas tun können ist in den zwischenmenschlichen Beziehungen und unserer inneren Haltung. Dort „halsen“ wir uns oft Dinge auf, mit denen wir innerlich nicht einverstanden sind, nur um den Haussegen nicht schief hängen zu lassen oder einer Auseinandersetzung am Arbeitsplatz zu vermeiden. Das Ergebnis sind sehr viele unzufriedene Menschen, die auch ihre Umgebung mit negativem Tun beeinflussen. Dieses innerlich nicht Einverstanden-Sein führt zu Unzufriedenheit, die sich auf die Umgebung, ob nun am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder in der Familie unwillkürlich ausbreitet. Und immer sind es Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, die dafür verantwortlich sind….
MAL EHRLICH: absoluter Quatsch!
Es gibt so viele Situationen, in denen wir es selbst in der Hand haben, ob wir innerlich einverstanden sind oder nicht. Wir brauchen nur etwas Mut, zu unserer Entscheidung auch zu stehen, vermuten wir doch, dass diese erst einmal unpopulär ist. (Meine Erfahrung ist, dass es häufig aber gar nicht so wahrgenommen wird!) Wir überlegen ständig, wie wir auf andere wirken, was für einen Eindruck wir hinterlassen. Unterschwellig schwingt dieses Gefühl des „innerlich nicht einverstanden seins“ im Raum und ist vom Gegenüber durchaus wahrzunehmen. Und es gibt sehr viele Menschen, die Antennen für genau diese Schwingungen entwickelt haben.
Wir wirken nicht authentisch und das macht sich in der Umgebung in Form von negativen Schwingungen bemerkbar.
Also, üben wir doch mal im Kleinen ein NEIN, tut mir leid, geht heute nicht, lässt meine Zeit nicht zu und und und. Die Verpackung des „NEIN“ ist auch so eine Kunst für sich….davon mehr in einem anderen Beitrag 😉