Weniger ist meer…

Die Frage nach den wirklich wichtigen Dingen im Leben beschäftigt die Menschheit seit Jahrhunderten. Schon zu Zeiten von Seneca war dies eine zentrale Frage, die die Dichter & Denker umtrieb. Man weiß eigentlich genau, was wichtig ist im Leben, eben jene Dinge, die mit Geld nicht zu kaufen sind;

Gesundheit, Liebe, Lieblingsmenschen…

Selbst Musikbands wie Silbermond widmeten mit ihrem Song „Leichtes Gepäck“ einen Beitrag zu dieser Frage.

Wir in den Industrieländern mit unserem hohen Lebensstandard jagen oft Reichtum, Macht & Geld hinterher, weil wir dies irrtümlich für die wichtigen Dinge im Leben halten.

Warum erliegen wir den Verführungen so leicht?

Vielleicht ist es eine temporäre Leere in uns selbst, die jeder schon einmal verspürt hat. Von den Medien und dem Umfeld auch noch vorangetrieben, sind wir der Meinung, diese Tasche, dieses Auto, das schöne Haus etc. unbedingt für unser Seelenheil zu benötigen.

Ich selbst bin sehr „equipment-verliebt“; momentan habe ich meine „Campingphase“ und erkunde, wie sollte es anders sein, Kochgeschirr jeglicher Art, Zelte, die an das Heck meines Autos angebracht werden können (jedoch kommt der „Neue“ erst im nächsten Jahr) oder platzsparende, zusammenfaltbare Schüsseln, für mehr Platz in der Campingküche….

Braucht man das alles wirklich? Natürlich nicht! Aber gerade jetzt sitze ich in einer kleinen Hütte auf einem dänischen Campingplatz und freue mich über das eine oder andere neu angeschaffte Utensil.

In Corona-Zeiten ist das Reisen in ferne Länder ja nicht so wirklich möglich und vielleicht zwingt uns ein winziges Virus, uns mit anderen Dingen im Urlaub zu beschäftigen, da der Urlaub nicht wie geplant auf einem Kreuzfahrtschiff mit Kurs in die Karibik stattfindet, sondern ziemlich dicht am eigenen Zuhause stattfindet. Man muss in diesen Zeiten erfinderisch sein. Und die Campingbranche boomt noch mehr, seit Corona.

Beim Camping ist es etwas so, wie das Rückbesinnen auf das Wesentliche, mittlerweile sind die Campingplätze mit einer ordentlichen Portion Annehmlichkeiten, wie etwa der Fußbodenheizung in den sanitären Räumen, oder WLAN überall auf dem Platz und und und.

Ich glaube, die Magie der Einfachheit ist auch stark mit dem Naturerlebnis verbunden, bei keiner anderen Art von Urlaub ist man soviel an der frischen Luft. Mich macht sie auch wieder müde, schlaftrunken von frischer Luft, bin ich und genieße es in vollen Zügen.

Und doch verzichtet man beim Camping auf den heimischen Komfort, nicht in Gänze, aber ein Stück weit schon und auch das holt uns wieder zurück zur eigentlichen Frage:

Was sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben?

Das Campen kann dabei helfen, Antworten zu finden….