Es ist ein schwieriges Thema für die Öffentlichkeit: Cocktails mit Alkohol. Ich hab lange überlegt, ob ich über meine Leidenschaft einen Beitrag schreibe. Es ist halt immer noch mit der Volkskrankheit Alkoholismus verbunden und jeder denkt gleich, ich würde jeden Tag mindestens drei Cocktails trinken…wie unverantwortlich der Welt gegenüber, so etwas auch noch als Leidenschaft zu bezeichnen.
Zum ersten:
ich trinke KEINE drei Cocktails am Tag, es ist eher so, dass ich am Wochenende einen Cocktail zum Abendausklang mixe, denn für mich muss das Drumherum eben auch stimmen. Vorzugsweise draußen auf unserer Terrasse, jetzt im Sommer; aber auch im Winter ist es schön, etwas Gemixtes als Tagesabschluss zu trinken.
Zum zweiten:
Ja, Cocktails sind eine meiner vielen Leidenschaften! Richtig mit dem Mixen von Cocktails fing ich an, nachdem wir unsere erste Kreuzfahrt gemacht haben. Dort schlürften wir an Deck so manche Variante, vom Zombie (super leckerer Rumcocktail) über Moscow Mule (Vodka mit Gingerbeer, vom Feinsten!) bis hin zum Singapore Sling (Gin mit Kräuterlikör und Sodawasser, köstlich!). An dieser Stelle kurz gesagt, dass ich nicht alle Zutaten eben aufgelistet habe und so kommen wir zum ersten und wichtigsten Utensil, wenn es um gut gemachte Cocktails geht:
Ein gutes Buch mit ebenso guten Rezepten. Zunächst bediente ich mich im Internet, was auch sehr gut ging, jedoch wenn man etwas mehr über die einzelnen Spirituosen erfahren möchte, ist ein Buch die bessere Wahl.
Ich kann das Buch Cocktails, über 1000 Drinks mit und ohne Alkohol von Franz Brandl aus dem Suedwest-Verlag absolut empfehlen. Ich bekam das Buch einst als Geburtstagsgeschenk und seitdem ist es meine Cocktail-Bibel. Mit reichlich Informationen zu den Spirituosen, verschiedenen Herstellern gibt es noch ein Cocktailregister, indem man per Stichwort, Spirituose oder Cocktailname suchen und finden kann. Natürlich gibt es im vorderen Teil des Buches auf Empfehlungen für die „Hardware“ zum Shaken.
Ich kaufte einen Boston-Shaker und einen dreiteiligen Shaker mit eingebautem Sieb (die faule Variante), schaute mit nach den „Grundzutaten“ einer kleinen Cocktailbar um, denn nichts ist frustrierender, als wenn der Limejuice fehlt oder kein geeigneter Saft im Haus zu finden ist. Ein weiteres unentbehrliches Hilfsmittel ist das Bar Maß, man verkalkuliert sich mit der „PiemalDaumen“-Methode recht schnell und dann hat man teuren Inhalt für den Ausguss produziert. Und man sollte seinen Vorrat an Eiswürfeln überdenken; geshaked wir immer mit Eiswürfeln und auch im Glas sollten Eiswürfel nicht fehlen. Mittlerweile sind 6 Jahre ins Land gezogen, seit ich das erste Mal nach Rezept und nicht frei nach Gefühl (geht wirklich meistens schief) und bin des Shakens nicht müde, im Gegenteil, ich entdecke immer wieder neue Rezepte und probiere sie aus.
Da es schon ein wenig aufwendiger ist, als einfach Gin und Tonicwater mit Eiswürfeln zu kombinieren, sollte der Rest des Ambiente auch stimmen. Sich Zeit nehmen für den Cocktail und genießen, vielleicht ein paar Erdnüsse dazu und Strohhalme aus recyclebarem Material. Wir haben uns letztes Jahr von Bali Bambusstrohhalme mitgebracht. Sie sind dann auch gleichzeitig eine Erinnerung an eine wunderschöne Reise.