Die “ neueren“ Generationen, also die jenseits von Jahrgang 1980 werden es einfacher haben. Das „Chillen“ ist in den jungen Generationen nicht mehr als Makel zu sehen, nein, eher eine fester Bestandteil des Lebens. Und das ist gut so!
Von diesen Generationen können wir „Alten“ lernen in Puncto „das Leben genießen“ mit all seinen Facetten. Das Leben zu genießen bedeutet ja auch nicht, nur faul herum zu hocken und andere für sich die Arbeit erledigen lassen. Aber die jüngeren Generationen haben einen klaren Vorteil ein gesundes Mittelmaß zu zelebrieren zwischen Pflicht & Vergnügen. Meine Generation (Jahrgang 66) und älter haben als Weltbild doch eingetrichtert bekommen, wer es sich gutgehen lässt, der ist ein Schmarotzer der Gesellschaft. Die eigene Person steht hinten an, nur so ist man doch ein wahres Mitglied der Gesellschaft.

Was für ein Quatsch…

Aber man glaubt das all die Jahrzehnte, die ins Land gehen, ohne zu hinterfragen, wessen Affirmation das eigentlich gewesen ist. Wir übernehmen ja recht viel von unseren Eltern, wenn wir klein und unerfahren sind, dann ist das auch eine gute Sache; schließlich muss ja einer „mit Erfahrung“ den sogenannten Hut aufhaben und sagen, wo es langgeht. Wir verpassen nur meiner Meinung nach den Zeitpunkt, wo wir als junge Erwachsene eigene Erfahrung sammeln und unsere wahre Realität neu für uns bewerten können. Wir sind zu lange gefangen in den Ansichten der Eltern und bemerken erst sehr viel später, dass diese gar nicht unsere eigenen Überzeugungen sind; für manche kommt dieser Zeitpunkt nie. Das Leben hält „Schicksalsschläge“ für uns bereit, die uns meist schmerzlich daran erinnern, dass nicht immer alles nach Plan läuft und wir uns auf das Leben einlassen müssen, wenn wir ein glückliches und zufriedenes Leben führen sollen. Und dazu gehört auch, die alten Glaubenssätze von unseren Eltern zu hinterfragen; ob sie für uns stimmen oder ob wir ein paar neue benötigen.

 

Diesen Zeitpunkt zu verpassen bedeutet auch, in alten Mustern zu verharren, keinen Blick über den Tellerrand wagen und nichts Neues in das eigene Leben zu lassen.
Die Generationen jenseits der 80er Jahre haben es deutlich einfacher, weil ihre Elterngeneration es zum Teil satt hatte, es immer allen recht zu machen. Es ist ihnen also in anderen Glaubenssätzen von ihren Eltern vermittelt worden. Dazu kommt auch, dass die Welt sich in den letzten 30 Jahren rasant verändert hat, und die „neuen“ Generationen mit diesem „Weltwandel“ konfrontiert waren und sind. Das Resultat sind selbstbewusste Generationen, die gelernt haben zu interagieren mit der Umwelt und der Gesellschaft und sich ihre Auszeiten ganz selbstverständlich nehmen.

Hut ab!

Wir alten können das Chillen aber noch lernen, besser gesagt, wir lernen den gesunden Umgang mit unserem schlechten Gewissen. Das können wir nämlich ruhig mal in die Ecke stellen und `ne Runde chillen.