Über die Stille im Klang

Ohne Stille wäre der Klang nichts und ohne den Klang gäbe es keine Stille. Wir kennen das in der Klangmassage, im Klang Bad usw.: Die meiste Resonanz und die größte Aufmerksamkeit der Menschen spielt sich zwischen den Klängen in der Stille ab. Die Stille ist untrennbar mit den Klängen zu einer Einheit verschmolzen und doch bekommt die Stille manchmal zu wenig Raum. In unseren Klangevents versuchen wir, den Klangteppich nicht abreißen zu lassen, es soll harmonisch von einem Instrument in das nächste übergehenen. Ein lange Pause und die Lücke für die Stille kommt bei uns ausführlich am Ende des Klangevents, damit jeder einzelne Teilnehmer Raum für sich hat, mit der Stille ins Gespräch zu kommen und sich manchmal den Gefühlen zu stellen, die während einer Klangsession in ihm aufgestiegen sind. Ich kann mich noch genau an unsere ersten Klangevents erinnern, wo es für uns „Spieler“ die größte Herausforderung war, am Ende die Stille auszuhalten und nicht allzu eilig die „Abschluss Zimbeln“ zu spielen. Gerade wenn man anfängt mit den Klanginstrumenten erste Erfahrungen zu sammeln, ist man sich der eigenen Stille und ihrer unendlich schönen Qualität nicht bewusst; die Teilnehmer sollen doch nicht unnötig gelangweilt werden. Sie haben ja schließlich „Klang“ gebucht. Dieser typische Anfängerfehler ereilte uns auch; mittlerweile haben wir gemeinsam und jeder für sich genügend Erfahrung gesammelt, sodass wir die Stille sehr zu schätzen wissen und sie auch gezielt einsetzen, oder besser gesagt, ihr Raum zur Entfaltung geben. Denn das ist eine elementare Aufgabe der Menschen, die mit Klang arbeiten; der sich immer schneller drehenden Welt etwas entgegen zu setzen.
Nicht jeder Teilnehmer wird das genauso sehen… es ist wie immer: du kannst es nicht allen recht machen, viele Menschen benötigen ihren inneren Trubel, um sich selbst nicht spüren zu müssen. Das sich nicht aushalten können, sich mit sozialen Medien, Fernsehen usw. zu betäuben, ist leider eine Praxis, die immer noch von vielen Menschen praktiziert wird. Der Klang vermag auf ruhige, dezente Art und Weise zur Stille hinführen, in der es nicht still ist; so viele Antworten liegen in der Stille, denn die Stille spricht, wir müssen ihr nur zuhören. So sehen wir uns auch ein Stück weit als Klangarbeiter, die Rahmenbedingungen für inneres Wachstum und Erkenntnis schaffen, weil wir der Stille den Weg bereiten.